Quo vadis Aktie, Fonds, ETF?

Um abschätzen zu können, wo jemand hingeht, ist es oft sinnvoll, zu schauen, wo er denn herkommt.

Schauen wir uns deshalb einfach mal den DAX seit 1960 in seinem Verlauf bis heute an.

Wir sehen recht schön, dass bis 1996 der Dax eine recht ruhige Entwicklung hatte. 1996 und die Folgejahre (bis 2001) waren dann geprägt von der Internetentwicklung. Dem Internet wurden große Geschäfte vorausgesagt. Es wurde damals jede Aktie gekauft, die auch nur annähernd irgendetwas mit dem Thema Internet zu tun hatten.

Die Ernüchterung kam 2001 mit dem Platzen der sogenannten „Dot-com-Blase“ – der Internetblase. Der Dax rauschte auf fast 2000 Punkte runter und das von 8.000 Punkten. Tausende Menschen waren damit um ihre Altersvorsorge gebracht – von heute auf morgen!

Ab Herbst 2003 ging es dann wieder aufwärts – ziemlich schnell sogar. Die Wirtschaft erholte sich und die Banken lernen ja bekanntlich nie dazu. Es ging hier los mit den Spekulationen im Bereich der Immobilien. Banken kauften Pakete, von denen sie nicht wussten, was eigentlich drin war (sie waren der Meinung, dass das Hypotheken erster Klasse (AAA) seien). Parallel dazu wurde der Aktienmarkt wieder gepusht und spekuliert was das Zeugs hielt. Und es hielt bis 2008.

Die Bankenpleite in den USA brachte den Knall und der DAX rauschte abermals von 8.000 Punkte runter auf 3.900 Punkte im Jahre 2010. Auch hier verloren vor allem Kleinanleger, da diese nie den richtigen Zeitpunkt für den Kauf und für den Verkauf finden, da sie einfach zu weit vom Aktiengeschehen entfernt sind, oft ihr ganzes Geld.

Die FED, die EZB und auch die Schweizer-Nationalbank senkten in der Folge ihre Leitzinsen im Laufe der Zeit auf historisch niedrige Zinssätze und fluten bis heute den Markt mit billigem Geld. Dieses Geld kommt erst mal bei den Banken an und die investieren – dem Rettungsschirm sei Dank – unbeirrt und noch lieber als zuvor, da sie ja wissen, dass Verluste vom Steuerzahler bezahlt werden und Gewinne für die Banken sind. Somit sind Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert. Das Ergebnis sehen wir am Stand des DAX zur heutigen Zeit.

Was hier seit 2010 gemacht wird, erscheint uns von its-my.money als eine der größten Börsenblasen aller Zeiten – die „Blase des billigen Geldes“!

Aber unsere Meinung ist auch, dass da einfach jeder selber Schuld ist, wenn er da investiert.

Wir finden es nur nicht schön, dass normale Bürger von Banken, Versicherungen, oder auch auf Internetseiten immer die Tipps bekommen, sie sollen in Aktien, Fonds oder – das Heilmittel für alles „die ETFs“ investieren.

Es wird hier z.B. dargestellt, dass im Zeitraum von 2007 – 2015 eine jährliche Rendite von 6-8% angefallen wäre. Hierzu folgendes:

Schauen wir uns den Chart nochmals an und überlegen uns folgendes: „Wenn Sie jetzt jemanden anderen von der Anlage in Aktien überzeugen wollten, welchen Zeitraum würden Sie hier wählen? Genau – man könnte hier 2005, 2006 oder 2007 nehmen, da es zu der Zeit noch richtig steil nach oben ging und der DAX erst bei ca. 5.400 Punkten war – und bis heute, wo der DAX bei 11.260 Punkten liegt haben wir hier mehr als eine Verdopplung. Schaut doch marketingmäßig sehr gut aus – oder?

Also VORSICHT: Lassen Sie sich nicht davon blenden, dass bei Aktien hohe Renditen gemacht wurden – es kommt immer darauf an, wann jemand kauft. Die Realität ist folgende: Der normale Bürger – also wir – bekommen in den Medien immer erst dann gezeigt, wie gut etwas ist, wenn es schon nicht mehr interessant ist einzusteigen!

Vor allem bei Rentenpolicen wird Ihnen dann eine Beispielrechnung vorgerechnet und als Rendite dann 6-8% eingesetzt und das Ergebnis schaut dann recht verlockend aus. Wie wir im Chart seit 1960 sehen – die Börse ist keine Einbahnstraße – vielmehr eine Sackgasse.

Unser Tipp: Warten Sie einfach den nächsten Crash ab – der kommt bestimmt. Nehmen Sie dann etwas Geld, welches Sie langfristig nicht brauchen und kaufen dann ein paar ETFs. Erst dann, wenn alle anderen sagen, man muss jetzt die Aktien verkaufen, dann ist es der richtige Zeitpunkt.

Denken Sie daran: Jemand empfiehlt Ihnen eine Aktie, einen Fonds oder ETFs, weil er die in aller Regel selber schon hat. Wenn Sie jetzt noch neu einsteigen, dann steigt dessen Gewinn weiter. Sie sind also nur ein Katalysator für ihn – nicht mehr und nicht weniger.

One thought on “Quo vadis Aktie, Fonds, ETF?

  1. „Der normale Bürger – also wir – bekommen in den Medien immer erst dann gezeigt, wie gut etwas ist, wenn es schon nicht mehr interessant ist einzusteigen!“

    Das ist der entscheidene Satz. Man muss durchgehend dran bleiben um genau nach diesem Satz zu verkaufen oder umzuschichten.

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