Betriebswirtschaftliche Controlling-Instrumente

Um Ihr Unternehmen perfekt zu stuern, brauchen Sie regelmäßig Informationen über die Rentabilität bzw. Rendite Ihres Betriebes. Sie sagt aus, wie sich Ihr eingesetztes Kapital verzinst. Die Formel dafür lautet: Gewinn / Kapital x 100. Für die Berechnung Ihres Return-on-Investment – kurz ROI genannt – benötigen Sie zwei Kennzahlen, die Umsatzrentabilität und den Kapitalumschlag.

Mit der Berechnung der Umsatzrentabilität (Gewinn / Umsatz x 100) erfahren Sie, wie viel Geld Sie mit jedem umgesetzten Euro verdienen. In vielen Unternehmen steht diese Steuerungsgröße im Vordergrund, da Sie aus ihr die operative Stärke Ihres Unternehmens ableiten. In Deutschland ist in vielen Unternehmen die Umsatzrentabilität vergleichsweise niedrig (durchschnittlich 3 Prozent). In den angelsächsischen Unternehmen der USA und Großbritanniens hingegen liegt sie bei durchschnittlich 6-7 Prozent. Da die Umsatzrendite jedoch das eingesetzte Kapital vernachlässigt, ist sie für das Controlling nur begrenzt aussagefähig.

Mit dem Kapitalumschlag (Umsatz / Kapital) berechnen Sie, wie häufig sich das in Ihrem Betrieb befindliche Kapital umschlägt. Ihre Rendite ist umso größer, je häufiger sich Ihr Kapital „dreht“. Eine Beispielrechnung: Ihre Bilanzsumme (Kapital) beträgt 5 Millionen Euro und Sie machen damit einen Umsatz von 15 Millionen Euro. Damit liegt Ihre Kapitalumschlagshäufigkeit bei 3. Ihr Kapital hat sich also nach 120 Tagen einmal umgeschlagen (360 / 3 = 120).

Den Return-on-Investment (ROI) erhalten Sie, wenn Sie die beiden Größen Gewinn und Kapital zueinander in Beziehung setzen: Gewinn / Kapital. Eine Erhöhung Ihres ROI erreichen Sie, wenn Sie die beiden Kennzahlen Umsatzrentabilität und Kapitalumschlag optimieren. Produktionsbetriebe, die viel Kapitaleinsatz erfordern, erzielen ihren ROI eher über die Umsatzrendite. Handelsunternehmen arbeiten dagegen mit einem hohen Kapitalumschlag.

Wenn Sie erfahren möchten, welche Faktoren den größten Einfluss auf die Umsatzrentabilität Ihres Unternehmens haben, führen Sie eine sogenannte Sensitivitätsanalyse durch. Dazu bauen Sie sich eine Kennzahlenhierarchie z.B. in Excel auf und verändern fiktiv die jeweiligen Werte um einige Prozent. Durch dieses Zahlenspiel gewinnen Sie einen Überblick, welche Faktoren Ihre Umsatzrentabilität optimal erhöht. Den schnellsten Effekt erzielen Sie über die Senkung Ihrer Kosten und die Erhöhung Ihrer Preise.

Wie Sie Ihre Kapitalumschlagshäufigkeit steigern, erfahren Sie über eine Unterteilung Ihres ROI-Kennzahlensystems in Umlauf- und Anlagevermögen. Auch hier können Sie eine Sensivitätsanalyse mit Ihren realen Unternehmenszahlen vornehmen, um herauszufinden, an welchen Stellschrauben Sie am effektivsten drehen, um Ihre Ziele zu erreichen. Durch diese „Was-wäre-wenn“-Simulationsberechnungen erzielen Sie ein Gefühl für die wirtschaftliche Situation Ihres Unternehmens und die jeweils passenden Steuerungsmaßnahmen.