In der Kfz-Versicherung toben seit Jahren ein unerbittlicher Preiskampf und eine intensive Rabattschlacht. Ein Spezialtarif jagt den anderen. Gerade jetzt, auf das Jahresende hin, haben die Versicherer alle Hände voll zu tun, Kündigungen und Neuverträge unter Dach und Fach zu bringen. Der Stichtag für den Wechsel ist bei den meisten Versicherern der 30. November – entsprechend hart werden Autofahrer in den Wochen vor diesem Termin „bearbeitet“. Doch: Worin unterscheiden sich die Angebote der Versicherer eigentlich? Ist es sinnvoll, die Autoversicherung über den Preis zu entscheiden?
„Bei der Autoversicherung gilt dasselbe, wie bei allen anderen Versicherungen auch. Der Preis ist ein Merkmal einer Versicherung, die Leistungen und Versicherungsbedingungen, der Service und die Schadenregulierung sowie Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Versicherungsprodukten sollten genauso in die Überlegungen mit einfließen“, sagt Sylvia Knittel, Pressesprecherin der SV SparkassenVersicherung (SV). Die sogenannten Versicherungsrankings zeigen eine scheinbare Transparenz in einem immer unüberschaubareren Markt. Viele nutzen diese als Beratungshilfe. Doch die Rankings werden häufig ausschließlich über den Preis entschieden, die Serviceleistungen hingegen lassen sich schwer bewerten, da sie sehr unterschiedlich sind.
Tarifdschungel und Rabattschlachten kennzeichnen die Kfz-Versicherung
„Wechseln sollte nur, wer mit seiner Versicherung sehr unzufrieden ist. Sei es, dass sie wesentlich zu teuer ist oder einen bestimmten Service nicht bietet, der mir wichtig ist“, ist Knittel überzeugt. „Aber man sollte auch bedenken: Was nützt mir ein super Preis, wenn ich im Schadenfall in der Warteschleife irgendeines Call Centers hänge? Deshalb brauche ich einen soliden Partner an meiner Seite, der für mich erreichbar ist – gerade im Schadenfall“.
Diebstahlrisiko steigt im Geschäftsgebiet der SV
Und ein Schaden kann in jeder Sekunde des Tages passieren. Sei es, dass jemand auf mein parkendes Auto auffährt, man selbst einen Unfall verursacht oder der Wagen gestohlen wird. „Diese Gefahr ist nicht zu unterschätzen“, weiß Knittel. „Die Schadenstatistik aus 2009 zeigt zum Beispiel, dass im Geschäftsgebiet der SV SparkassenVersicherung Diebstähle stark zunehmen“. So verzeichnete Thüringen eine Zunahme von nahezu 40 Prozent, Rheinland Pfalz 16 Prozent und in Hessen langten rund 9 Prozent häufiger die Langfinger zu. „Wer Auto fährt ist also 24 Stunden am Tag einem gewissen Unfall- oder Diebstahlrisiko ausgesetzt“, fasst Knittel zusammen. Hinzu kommen Schäden durch Unwetter, wie Hochwasser oder Überschwemmung. Damit ist klar, dass gerade bei der Kfz-Versicherung die Erreichbarkeit eines kompetenten Ansprechpartners wichtig ist.