Studie: Institutsschutz der genossenschaftlichen FinanzGruppe effizient und verlässlich – Vereinheitlichung der Einlagensicherung in Europa der falsche Weg

Die Institutssicherung der genossenschaftlichen
FinanzGruppe ist effizient, verlässlich und einer sachgerecht
konstruierten Einlagensicherung gleichwertig, so das Ergebnis einer
Studie „Bedeutung und Zukunftsfähigkeit von
Institutssicherungssystemen“ des Instituts der deutschen Wirtschaft
(IW) Köln in Zusammenarbeit mit der Universität zu Köln im Auftrag
des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken
(BVR). Die Forscher warnen vor einer Umsetzung des aktuellen
Richtlinienvorschlags der Europäischen Kommission. Dieser würde
zahlreiche Fehlanreize erzeugen und stelle eine Überregulierung dar.

Nach ihrem im Juli 2010 vorgelegten Vorschlag zur Reform der
Einlagensicherungssysteme in Europa will die Europäische Kommission
den Einlagenschutz auf 100.000 Euro pro Anleger begrenzen. Der
Auftrag der Sicherungseinrichtung der genossenschaftlichen
FinanzGruppe hingegen liegt im Schutz der angeschlossenen Institute
vor einer Zahlungsunfähigkeit und schützt somit Kundeneinlagen in
höchstmöglichem Umfang und ohne betragliche Begrenzung.

„Die Institutssicherung des BVR ist bislang stets in der Lage
gewesen, ihre Ziele zu erfüllen und musste dazu niemals staatliche
Hilfen in Anspruch nehmen. Zudem ist der Haftungsverbund der
Volksbanken und Raiffeisenbanken in der Finanzmarktkrise stabil
geblieben“, stellt Dr. Manfred Jäger-Ambrozewicz vom IW Köln fest.
Während die Einlagensicherungsrichtlinie der Europäischen Kommission
im Fall der Abwicklung einer Bank den Prozess der Entschädigung
europaweit harmonisieren wolle, sorge die Sicherungseinrichtung des
BVR bereits von vornherein dafür, dass ein solcher Fall gar nicht
erst eintrete. Die in der Richtlinie der Kommission vorgesehenen
Eingriffe in die Gestaltungsmöglichkeiten der Sicherungseinrichtung
bewerten die Wissenschaftler als „fehlerhaft“. Ein sachgerechter
Richtlinienvorschlag müsse sicherstellen, dass die Fokussierung der
Institutssicherung auf Prävention auch künftig effektiv genutzt
werden könne.

Auch im internationalen Vergleich erfülle die
Sicherungseinrichtung der deutschen Genossenschaftsbanken schon jetzt
die aktuell postulierten Anforderungen, die unter Gesamtverantwortung
der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel und des
IWF in Washington erarbeitet wurden und in Kürze in Kraft treten, so
die Studie. Dabei sei die BVR-Sicherungseinrichtung mit ihrem
Institutsschutz sogar effizienter als eine Einlagensicherung ohne
Institutsschutz. Entscheidend für den geringeren Mittelbedarf seien
drei Merkmale: der Fokus auf Prävention, der drohende Schieflagen
frühzeitig erkennen und bekämpfen lasse, die zur Risikomischung
führende Struktur der genossenschaftlichen FinanzGruppe bestehend aus
zumeist kleinen Instituten sowie der geschäftspolitische Schwerpunkt
der Volksbanken und Raiffeisenbanken auf dem soliden Einlagen- und
Kreditgeschäft.

BVR-Präsident Uwe Fröhlich: „Die Studie zeigt, dass der wirksame
Schutz des Verbrauchers, den die Europäische Kommission mit der
Einlagensicherungsrichtlinie anstrebt, bereits jetzt von der
BVR-Sicherungseinrichtung mit ihrem Institutsschutz erfüllt wird. Wir
wünschen uns von der Europäischen Kommission ein Umdenken weg von
einer Maximalharmonisierung hin zu einem sachgerechten
Anforderungskatalog für Einlagensicherungssysteme. Dies würde
Eingriffe in bewährte Sicherungssysteme in engen Grenzen halten.“

Die vollständige Studie ist unter www.bvr.de/se-studie abrufbar.

Zur Studie:

Die Studie „Bedeutung und Zukunftsfähigkeit von
Institutssicherungssystemen“ wurde im Auftrag des BVR vom Institut
der deutschen Wirtschaft (IW) Köln und der Universität zu Köln
(Bereich Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Bankbetriebslehre)
erstellt. Autoren sind PD Dr. Manfred Jäger-Ambrozewicz (IW Köln) und
Professor Thomas Hartmann-Wendels (Universität zu Köln).

Zur BVR-Sicherungseinrichtung:

Die Sicherungseinrichtung des BVR ist das weltweit älteste,
vollständig privat finanzierte Sicherungssystem für Banken. Sie
gewährleistet seit Jahrzehnten, dass kein Kunde einer
Genossenschaftsbank auch nur einen Cent seiner Einlagen verloren hat.
Der gruppeneigene Institutsschutz sorgt dafür, dass jede Bank stets
ihren Verpflichtungen nachkommen kann. Die Insolvenz einer Bank oder
den Entschädigungsfall eines Einlegers gibt es in der
genossenschaftlichen Bankengruppe nicht.

Zur Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken
Raiffeisenbanken:

Die Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie die Sonder- und
Spezialinstitute vereinen das Kapital der genossenschaftlichen
FinanzGruppe – einschließlich der beiden Zentralbanken DZ BANK AG und
WGZ BANK AG – fast vollständig auf sich. Sie betreuen über 30
Millionen Kunden, von denen 16,4 Millionen als Mitglieder
Geschäftsanteile an den Kreditgenossenschaften halten. Die
Eigentümerstruktur der genossenschaftlichen FinanzGruppe ist damit
sehr breit und vollständig in privater Hand. Auf die
Kreditgenossenschaften entfällt weit mehr als die Hälfte des
Geschäftsvolumens und der Erträge der deutschen genossenschaftlichen
FinanzGruppe.

Die Zentralbanken und Verbundunternehmen, zu denen neben der
Bausparkasse Schwäbisch Hall AG, der DG HYP – Deutsche
Genossenschafts-Hypothekenbank AG, der Union Asset Management Holding
AG und der R+V Versicherung AG unter anderem auch die Münchener
Hypothekenbank eG, die WL BANK AG Westfälische Landschaft
Bodenkreditbank, die VR-LEASING AG und die TeamBank AG gehören,
stellen den Volksbanken und Raiffeisenbanken ein Angebot an
Allfinanzprodukten und -leistungen zur Verfügung, aus dem sich jede
Ortsbank das für ihre jeweilige Positionierung im Markt
bedarfsgerechte Paket zusammenstellt. Der BVR ist das strategische
Kompetenzzentrum der genossenschaftlichen FinanzGruppe und vertritt
als Spitzenverband der Kreditwirtschaft bundesweit und international
die Interessen der genossenschaftlichen FinanzGruppe. Beim BVR ist
die Sicherungseinrichtung der Organisation angesiedelt.

Pressekontakt:
Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken – BVR
Pressesprecherin
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