– 80 Prozent der Befragten sehen im Falle einer Insolvenz
hauptsächlich mittelständische Unternehmen bedroht
– 57 Prozent der Studienteilnehmer erwarten 2011
Finanzierungsprobleme als Insolvenzursache
– Das Gesamtinsolvenzrisiko nimmt 2011 in Deutschland um fünf
Prozent leicht ab
– Verkauf im Insolvenzverfahren als häufigste Vorführungsoption
gesehen
– Finanzinvestoren schließen als Käufer gegenüber Strategen in der
Insolvenz auf
– Fremdkapitalzugang bei Transaktionen aus der Insolvenz
verbessert sich
Bei allgemein verbessertem Wirtschaftsumfeld sind im Fall von
Insolvenzen hauptsächlich mittelständische Unternehmen betroffen.
Hauptursache sind Finanzierungsprobleme auch bei im Kern gesunden
Unternehmen; große Unternehmen und Konzerne sind dagegen kaum
bedroht. Das ist das Ergebnis der neuen Studie „Insolvenzen in
Deutschland 2011 – Trends nach der Wirtschaftskrise“, für die die
Experten von Roland Berger Strategy Consultants 320 Banker,
Finanzinvestoren und Insolvenzverwalter befragt haben.
„Der Höhepunkt der Krise ist zwar überwunden, doch nicht alle
deutschen Unternehmen können aufatmen. Im Fall einer Insolvenz sind
vor allem mittelständische Firmen bedroht“, sagen Max Falckenberg und
Gerd Sievers, Partner im Bereich Corporate Performance bzw. Corporate
Finance bei Roland Berger. Dies bestätigen auch 80 Prozent der
befragten Teilnehmer der Studie. Bei Großunternehmen mit einem Umsatz
über 500 Millionen Euro wird die Zahl der Insolvenzen in 2011
voraussichtlich zurückgehen bzw. stagnieren. Aufgrund der
verbesserten wirtschaftlichen Entwicklung gehen die Umfrageteilnehmer
insgesamt von einem Rückgang der Insolvenzen von mindestens fünf
Prozent aus.
Finanzierungsprobleme als Hauptursache für Insolvenzen
Die wesentliche Insolvenzursache für mittelständische Unternehmen
ist laut 57 Prozent der Befragten nach wie vor die Finanzierung:
„Selbst im Kern gesunde Unternehmen geraten durch erhebliche
Finanzierungsprobleme in Schwierigkeiten“, erklärt Roland
Berger-Partner Max Falckenberg. „Denn Unternehmen mit einem hohen
Verschuldungsgrad werden sich auch 2011 schwer tun, frisches Kapital
zu bekommen, um notwendige Investitionen zu tätigen.“
Verkauf ist präferierte Fortführungsoption in der Insolvenz
In 2011 werden verstärkt M&A-Transaktionen in Folge einer
Insolvenz erwartet. „Die Insolvenz bietet gerade bei operativ
gesunden Unternehmen die Möglichkeit, Probleme auf der
Finanzierungsseite zu lösen und durch einen Verkauf das Unternehmen
in eine sichere Zukunft mit neuen, solventen Eigentümern zu führen“,
sagt Gerd Sievers auf Basis seiner Corporate Finance-Erfahrung. Dies
bestätigen auch rund 60 Prozent der Studienteilnehmer, die in der
Sanierung mittels einer kurzfristigen M&A-Transaktion oder einer
Auffanggesellschaft die am häufigsten gewählte Fortführungsvariante
sehen.
Finanzinvestoren schließen als Käufergruppe gegenüber Strategen in
der Insolvenz auf
Obwohl als Käufer für die meisten M&A-Transaktionen aus der
Insolvenz immer noch strategische Investoren gesehen werden (43
Prozent), nimmt der Anteil der Finanzinvestoren von fünf auf 21
Prozent gegenüber 2010 zu. Dabei sehen 74 Prozent der Befragten
Finanzinvestoren aus dem Distressed-Bereich als potentielle Käufer.
„Strategische Investoren zeigen ihre Stärke vor allem in der
Optimierung des operativen Geschäftes insolventer Unternehmen“,
erläutert Gerd Sievers. „Trotzdem stellen Finanzinvestoren zunehmend
fest, dass die zum Verkauf stehenden Unternehmen im Kern häufig
gesund sind. Dabei muss lediglich ein Finanzierungsproblem gelöst
werden – dies macht die Transaktionen auch für diese Investorengruppe
immer interessanter.“
Höherer Fremdfinanzierungsanteil bei Transaktionen aus der
Insolvenz möglich
Bezüglich der Finanzierungsmöglichkeiten bei M&A-Transaktionen
entspannt sich die Lage im Jahr 2011. Gingen im vergangenen Jahr noch
90 Prozent der Befragten von einer schlechten Entwicklung des
Fremdkapitalzugangs aus, so schätzen jetzt 20 Prozent, dass sich die
Möglichkeiten einer Fremdfinanzierung bei M&A-Transaktionen
verbessern wird. Dementsprechend rechnen die meisten mit einem
sinkenden Eigenkapitalanteil zur Finanzierung von M&A-Transaktionen
in der Insolvenz – 62 Prozent schätzen den Eigenkapitalanteil
zwischen 15 und 45 Prozent. In 2010 gingen 41 Prozent der Befragten
von einem Eigenkapitalanteil von über 60 Prozent aus.
Die vollständige Studie können Sie kostenfrei downloaden unter:
www.rolandberger.com/pressreleases
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