Mangelnde Information zur Euro-Rettung provoziert Klage der Grünen

„Ist das ein gutgemeinter Schritt in die richtige Richtung oder einfach nur ein Akt der Verzweiflung?“ fragt sich Otto Normaleurobesitzer vielleicht wenn er das liest und geht zur Tagesordnung über. Einer zumindest ist nicht zur Tagesordnung übergegangen und hat ein überraschend einfaches Angebot zur Rettung nicht des Euro, sondern der Ersparnisse der Bürger im Euroland entwickelt und im Internet veröffentlicht. Gewissheiten, die zur Klage der Grünen führten, teilen diese mit so gut wie allen Bürgern: Der Euro ist als Währung ernsthaft gefährdet, sonst müsste er nicht gerettet werden. Ursache dafür sind sogenannte Rettungsschirme für einige vor dem finanziellen Kollaps stehende EU-Staaten und in der Bankenkrise gebeutelte Finanzinstitute. Fragt sich nur, was eine Klage beim Bundesverfassungsgericht bewirken soll? Ein Urteil vielleicht, das die Kanzlerin zwingt, ihr hochwissenschaftliches Patentrezept zur Rettung des Euro endlich bekanntzugeben, damit wir dann alle wieder beruhigt schlafen können? Der Glaube an die Wunderwaffe war in verzweifelten Situationen schon immer ein Ammenmärchen und ist es natürlich erst recht bei der Finanzkrise.

Internetnutzer „RettenSieIhrGeld“ glaubt nicht an Ammenmärchen und bietet an, ein Sparkonto in Schweizer Franken auf einem Schweizer Konto zu eröffnen. Nun haben Millionäre die Dienste Schweizer Banken mit Mindesteinlagen ab 50.000 oder in manchen Fällen sogar 250.000 Euro schon lange zur Rettung ihrer Vermögen genutzt. Der einzigartige Service von „RettenSieIhrGeld“ ist auf Otto Normaleurobesitzer zugeschnitten, der 1000, 2000 oder vielleicht auch ein paar tausend Euro mehr gespart hat. Im Internetportal ein1000er.com heißt es:
„Nach Überweisung von 1000 Euro auf ein treuhänderische Konto erhält man die Kontoanmeldeformulare, lässt die Unterschrift beglaubigen, eine Reise in die Schweiz ist nicht nötig, dann wird das Schweizer Sparkonto eröffnet mit ausgezeichneten Konditionen: Kostenlose Kontoführung, aktuell mehr als ein Prozent Guthabenzins, bequemes Onlinebanking, Geld ist jederzeit frei verfügbar. Umgehend werden ca. 1.060 Schweizer Franken als aktueller Kurs für 900 vom treuhänderischen Konto aufs Schweizer Sparkonto überwiesen. Jetzt kann man monatlich direkt mit einem Dauerauftrag oder mit jedem gewünschten Einzelbetrag das Sparkonto weiter auffüllen und von dort aus alle gewünschten Geldanlagen tätigen.“ Der Service kostet also einmalig 100 und vor allem, die Aktion ist völlig legal, denn bis jetzt verbieten Regierungen in Euroland nicht, Geld im Ausland anzulegen. Selbstverständlich erhält man jedes Jahr eine Zinsertragsausweisung zur Vorlage beim Finanzamt.