Nachdem Frankreich und Deutschland Produktionszahlen für den Februar bereits veröffentlicht haben, steht heute die gesamteuropäische Industrieproduktion auf der Agenda. Dem Plus von 0,3 % in Frankreich steht ein kleines Minus der deutschen Produzenten entgegen. Auch in Spanien gab der Produktionsindex leicht nach. Daher kommt es nun auf die Leistung Italiens an. Laut Pro-duktionstrendindikator der EU-Kommission besteht die Chance auf eine positive Überraschung gegenüber der Konsensschätzung. Ob sich dadurch die Sorgenfalten in Bezug auf die wirtschaftli-che Entwicklung der Euro-Peripherie glätten lassen, ist aber fraglich. In den USA stehen mit den Erzeugerpreisen weitere Inflationsdaten zur Veröffentlichung an. Der hohe Zuwachs bei Import-preisen deutet Aufwärtsrisiken auf der Produzentenebene an. Ungeachtet dessen dürfte die Jahres-teuerungsrate aber rückläufig sein, sodass Inflationssorgen insgesamt gedämpfte bleiben. Abseits der volatilen Energie- und Nahrungsmittelpreise dürfte der Preisdruck zudem in den nächsten Monaten nachlassen. Der Handelsbilanzsaldo des Monats Februar wird unseres Erachtens kaum marktbewegenden Einfluss entwickeln. Größeres Überraschungspotenzial sehen wir nicht. Fortge-setztes Wachstum der Ex- und Importe deutet derweil auf eine anhaltende wirtschaftliche Expan-sion hin.
Aktienmärkte: Nachdem der Dax sein Tagestief bei 6.603 Punkten markiert hatte, setzten erste Käufe ein. Durch dann einsetzendes „short-covering“ beschleunigte sich die Aufwärts-Erholungsbewegung nochmals was dem DAX unter dem Strich einen Tagesgewinn in Höhe von 1,03 % auf 6.674 Punkte einbrachte. Die größten Gewinner des Tages waren die Verlierer des Vortages – die Finanzwerte. Aber keines-wegs ist davon auszugehen, dass die Belas-tungsfaktoren der vergangenen Tage bereits an Tragweite verloren haben. Dies zeigt auch die gestrige Bondauktion Italiens. Für ein zwölf Monate laufendes Papier muss das Land eine Rendite von 2,84 % bezahlen – so viel wie seit Dezember nicht mehr. Hilfreich erwies sich jedoch die Aussage von EZB-Direktoriumsmitglied Coeure, dass die Zent-ralbank das ruhende Bondankaufprogramm wieder aktivieren könnte. Alles in allem ist der gestrige Tag als temporäre Gegenbewe-gung einzustufen. Wichtige Widerstände wie die Marke von 6.748 Punkten konnte der Dax nicht überwinden. Demnach muss im kurzen Zeitfenster mit neuen Impulstiefs gerechnet werden. Damit bleibt das Chance- Risikoprofil negativ. Die Vorgaben für den heutigen Handelstag deuten auf eine leicht verbesserte Eröffnung des Dax hin. Großartig neue Erkenntnisse gibt es nicht. Eine Beruhigung am Anleihemarkt dürfte dem Dax ein wenig helfen. Vom mit Spannung erwarteten US-Beige Book gingen hingegen keine Marktimpulse aus. Wie es hieß, hat die US-Wirtschaft in einigen Bundesstaaten langsam bis moderat zugelegt, der Immobiliensektor bleibt schwach und die Lage auf dem Arbeitsmarkt gedrückt, hieß es weiter.
Heute wird der Blick auch auf Google gerichtet sein. Nach Börsenschluss legt der Konzern sein Quartalsergebnis vor. Im Konsensus wird mit einem EPS in Höhe von 9,65 $ gerechnet, während die Flüsterschätzungen von 9,59 $ je Aktie ausgehen.