April 2013 – Forscher der Cass Business School haben herausgefunden, dass zufällig von Affen erstellte Aktienindizes eine höhere risikoangepasste Rendite als ein gleichwertiger durch Marktkapitalisierung gewichteter Index über die letzten 40 Jahre erzielt hätten.
Eine auf monatlichen US Aktiendaten beruhende Studie über den Zeitraum von 1968 bis 2011 hat gezeigt, dass fast alle zufällig gewichteten 10 Millionen Indizes eine wesentlich höhere Rendite als der Marktkapitalisierungsansatz lieferten – ein herber Schlag für Investoren, die weltweit Milliarden Dollar auf einer auf Börsenwerten gewichteten Basis investiert haben.
Die Erkenntnis stammt von zwei von Cass Business School’s Cass Consulting veröffentlichten und von Aon Hewitt gesponserten Dokumenten*, in denen alternative Methoden zur Erstellung von Aktienindizes untersucht wurden.
Unter Zugrundelegung von Datenmaterial über US-Aktienwerte aus 43 Jahren stellten die Autoren Investorenrendite von heuristischen, optimierten und grundlegenden Gewichtungsschemata einem vergleichbaren durch Marktkapitalisierung gewichteten Index gegenüber. „Alle der 13 untersuchten alternativen Indizes lieferten bessere risikoangepasste Rendite als ein durch Marktkapitalisierung gewichteter Index“, berichtet der Co-Autor, Dr. Nick Motson von der Cass Business School.
Darüber hinaus entdeckten die Autoren noch überraschendere Ergebnisse, als sie untersuchten, ob den besseren Ergebnissen von alternativen Indizes nicht vielleicht eher Glück als System zugrunde lag.
Co-Autor Professor Clare erklärt: „Wir programmierten einen Computer so, dass er die 1000 Aktien der Probe nach dem Zufallsprinzip auswählt und gewichtet; wir haben tatsächlich die Fähigkeiten eines Affen, Aktien auszuwählen, simuliert. Der Vorgang wurde für jedes der 43 Jahre 10 Millionen Mal wiederholt.
„Die Ergebnisse zeigen, dass viele der Affen-Fondsmanager bessere Leistungen erzielt hätten, als einige der alternativen Indizierungstechniken. Was wir jedoch am schockierendsten fanden, war, dass fast jeder der 10 Millionen Affenfondmanager die Ergebnisse des durch Marktkapitalisierung gewichteten Indizes schlugen.”
Professor Clare fügt hinzu: „Eine der Auswirkungen unserer Arbeit ist, dass wir unsere Fondsmanager vielleicht in Bezug auf Affen anstatt in Bezug auf Börsenwerte benchmarken sollten!”
John Belgrove, Senior Partner bei Aon Hewitt berichtet: „In den letzten Jahren ist eine Flut von sogenannten –smart beta—Anlageprodukten auf den Markt gekommen, und wir sind sehr daran interessiert, konsequente akademische Genauigkeit einsetzen zu können, um Investoren zu helfen, die in diesem Gebiet vorhandenen Chancen und Risiken besser zu verstehen. Ich bin sicher, dass die in Zusammenarbeit mit Cass Aon Hewitt durchgeführten Arbeiten von großem Interesse sowohl für Investoren als auch für die Gemeinschaft der Fondsmanager ist.”
Belgrove fügt hinzu: „Auch wenn börsengewichtete Benchmarks das Fundament von Leistungsbewertung und Portfolio-Erstellung bleiben, bringt diese Arbeit frischen Wind in die uralte Aktiv/Passiv-Debatte dieser Branche.
„Auch wenn systemimmanente Schwächen von Marktkapitalisierungsinvestmentstrategien gut dokumentiert sind, so stellen sie doch einen dauerhaften und anspruchsvollen Bezugspunkt für die proaktive Vorgehensweise von Managern dar. Die langfristigen Ergebnisse der Affen werden von daher sicherlich für einige Überraschung sorgen und wir begrüßen weitere Diskussionen. Die gute Nachricht für Investoren ist, dass es mehr Möglichkeiten als je zuvor bei der Auswahl bevorzugter langfristiger Portfolio-Erstellung und Fondsmanageransätze gibt.”
Unter den alternativen Indizes erzielte der verkaufsgewichtete Index die besten Ergebnisse und schlug 99 % der zufällig von Affen erstellten Indizes.