Die Niedrigzinsphase hält an – die Verbraucher erhalten, wenn sie sich für gewöhnliche Produkte zur Altersvorsorge entscheiden, kaum noch attraktive Gewinne. Wer seinen aktuellen Lebensstandard halten und die Renten-Versorgungslücke schließen will, muss – so sind sich Finanzexperten einig – ein gewisses Risiko eingehen. Der Umstand, dass sich der Deutsche auf die gesetzliche Rente verlässt und darauf hofft, dass er den aktuellen Lebensstandard beibehalten kann, ist weitaus gefährlicher.
Die Versorgungslücken werden immer größer
Jahr für Jahr erhalten die Arbeitnehmer ein Informationsblatt von ihrer Deutschen Rentenversicherung. Mit dem Schreiben wird der künftige Rentenanspruch übermittelt. Nur wenige Arbeitnehmer schenken dem Informationsblatt die notwendige Aufmerksamkeit. Doch das ist ein Fehler! Nur dann, wenn der Arbeitnehmer schon heute weiß, wie viel Geld er am Ende seines Berufsleben erhält, kann er auch rechtzeitig vorsorgen. Schlussendlich zeigen die Berechnungen der Deutschen Rentenversicherung, dass die gesetzliche Rente keinesfalls ausreichen wird, damit der aktuelle Lebensstandard beibehalten werden kann. Fakt ist: Die Reformen, die vor einigen Jahren beschlossen wurden, sorgen für langfristige Auswirkungen – vor allem für jene Arbeitnehmer, die heute erst 20, 30 oder 40 Jahre alt sind. Aus diesem Grund sollten sich die Arbeitnehmer nach Alternativen umsehen. Finanzexperten empfehlen immer wieder Aktienfonds. Doch wie gefährlich sind die Fonds tatsächlich?
Sind Aktienfonds wirklich gefährlich?
Wer „Angst“ vor Aktien hat, wird natürlich überlegen, ob er nicht einen Riester-Vertrag abschließen soll. Doch die Riesterförderung, die im Endeffekt eingeführt wurde, damit die Versorgungslücke geschlossen werden kann, ersetzt keine zusätzliche Altersvorsorge. Am Ende mag die Riester-Rente zwar eine nette Möglichkeit sein, hilft aber definitiv nicht, damit der aktuelle Lebensstandard beibehalten wird, wenn der Arbeitnehmer das Ende seiner Berufslaufbahn erreicht. Viele Arbeitnehmer stellen sich natürlich auch die Frage, welche Summen investiert werden müssen, damit am Ende auch hohe Gewinne möglich werden. Die Finanzexperten wissen, dass viele Arbeitnehmer die Angst haben, dass sie erst ab „einer vier- oder fünfstelligen Summe“ erfolgreich werden können. Das ist jedoch nicht richtig. Der Zinseszinseffekt ist ein Turbo, der keinesfalls unterschätzt werden soll. Jedoch ist der Zinseszinseffekt nur dann effektiv, wenn der Arbeitnehmer schon in jüngeren Jahren derartige Produkte abschließt. Arbeitnehmer, die bereits älter als 40 Jahre sind, profitieren nicht mehr zu 100 Prozent. Ist der Arbeitnehmer bereits älter als 50, so muss er bereits auf recht riskante Veranlagungsprodukte zurückgreifen oder hohe Summen in sichere Geldanlagen investieren, damit er am Ende eine attraktive Summe ansparen kann. Spart der 55-Jährige 1.000 Euro im Jahr und erhält zudem einen Zinssatz von 3,5 Prozent, bekommt er – nach einem Jahr – 1.035 Euro. Nach zehn Jahren darf sich der Anleger auf 11.779 Euro reuen. Hätte der 55-Jährige aber mit 35 Jahren begonnen, so würde er über 27.837 Euro verfügen. Des Weiteren werden Produkte, die einen Zinssatz von 3,5 Prozent anbieten, kaum noch verfügbar. Anders hingegen, wenn sich der Arbeitnehmer für einen Aktienfonds entscheidet. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass die durchschnittliche Jahresrendite bei rund 6 Prozent lag.
Fonds sind eine empfehlenswerte Alternative geworden
Natürlich gibt es verschiedene Produkte für die Altersvorsorge. Doch viele Produkte – so etwa Lebensversicherungen oder Banksparpläne – sind nur bedingt empfehlenswert. Es ist daher keine Überraschung, dass nach Alternativen gesucht wird. Alternativen sind etwa Fonds. Fonds überzeugen mit vielen Vorteilen. So kann der Anleger bereits geringe Beträge investieren und am Ende recht hohe Gewinne erzielen. Natürlich ist es wichtig, dass auf die Diversifikation geachtet wird – die Streuung ist, vor allem dann, wenn in Aktien investiert wird, besonders wichtig. Aktien sind zwar riskant, wobei das Risiko, wenn eine breite Streuung erfolgt, sehr wohl reduziert werden kann. Die Zahlen zeigen, dass ein Anleger, der sich vor rund 20 Jahren für einen Aktienfonds entschieden hat und monatlich 100 Euro investierte, eine jährliche Rendite von 5,8 Prozent erzielen konnte. Ein weiterer Vorteil ist natürlich auch die Flexibilität. Der Anleger kann, vor allem dann, wenn er sich in der Ansparphase befindet, immer wieder umschichten. Viele Fonds machen eine automatische Umschichtung, bei anderen Fonds müssen die Anleger selbst aktiv werden. Zu beachten ist, dass natürlich nicht das gesamte Vermögen in den Fonds fließen darf: Experten empfehlen, dass gerade einmal 30 bis 40 Prozent in Aktienfonds investiert werden sollten; 60 bis 70 Prozent sollten in sichere Anlageprodukte fließen, sodass das Risiko eines Verlusts gemindert werden kann. Ein Totalverlustrisiko ist zwar (theoretisch) möglich, jedoch sollte der Anleger nicht nur in riskante Wertpapiere investieren, sondern auch Aktien von Unternehmen kaufen, die einerseits eine stattliche Größe haben und andererseits schon seit Jahren stabile Kurse verzeichnen.
Welche Rolle spielt die Inflation?
Zu beachten ist, dass der Fonds, wenn die Inflationsraten der letzten Jahre als Vergleich herangezogen werden, inflationsgeschützt ist. Die Kaufkraftverlust darf aber dennoch nicht unterschätzt werden. Schlussendlich ist eine Inflation von 1,5 Prozent/Jahr keinesfalls zu ignorieren; bei einer derartigen Inflationsrate sind 1.000 Euro, die vor zehn Jahren investiert wurden, heutzutage nur noch 862 Euro wert. Nach 20 Jahren beläuft sich der Wert auf 734 Euro. Übersteigt die Rendite aber die Inflationsrate, so ist der Anleger auf der sicheren Seite.