Eine schlechte Anlageberatung kann dazu führen, dass Verbraucher herbe Verluste einstreichen müssen. Laien sollten sich daher nicht blind auf einen Berater verlassen, sondern diesen nach bestimmten Kriterien aussuchen. Allzu viel blindes Vertrauen schadet in diesen Fall eher, als es nützt. Wer sich vorab informiert, ist im Zweifel auf der sicheren Seite, weil er gute von schlechten Beratern unterscheiden kann.
Die richtigen Fragen stellen
Um festzustellen, ob der Anlageberater fachlich geschult ist, sollten Laien entsprechende Fragen stellen. Falsche Zurückhaltung ist hier unangebracht. Wenn ein Berater eine entsprechende Ausbildung genossen hat, dann wird er die direkten Fragen auch gerne beantworten. Fragen nach der Ausbildung und nach der bisher gesammelten Erfahrung sind ebenso wichtig wie bei einem Bewerbungsgespräch. Auch nicht ausgesprochene Dinge können dabei helfen, eine schlechte Beratung sofort zu erkennen: Wird bei der Anlageberatung nicht nach dem Familienstand oder dem Beruf gefragt, so ist dieser Berater nicht der Richtige.
Merkmale für echte Experten
Wer einen wirklich fähigen Anlageberater sucht, der sollte darauf achten, dass der Fachmann seinen Job auch hauptberuflich ausübt und nicht nur nebenbei. Zudem sollte eine Fachausbildung nicht nur in der Theorie, sondern am besten gleich schriftlich nachgewiesen werden können. Außerdem hat es eine hohe Aussagekraft, wie intensiv sich der Berater mit der aktuellen Situation des Kunden beschäftigt. Fragen nach den persönlichen Umständen und dem aktuellen Finanzstatus sind hier unerlässlich. Ebenfalls wichtig: Der Berater sollte sich für die individuelle Zukunftsplanung seines Klienten interessieren und auch nach bereits existierenden Finanzprodukten fragen. Nur wer hier gute Vorarbeit leistet, ist auch tatsächlich am Wohle des Kunden interessiert.
Zusammen mit dem Laien sollte der Berater eine Finanzstrategie entwickelt, die alle gewünschten Bereiche abdeckt. Wird hingegen nur über ein einzelnes Produkt gesprochen, so kann das darauf hindeuten, dass es hier in erster Linie um Profit für den Berate in Form von Provisionen geht. Zudem sollten echte Experten nicht nur über die Chancen eins Produkts aufklären, sondern auch die Risiken klar benennen. Niemals verzichtet werden sollte auf eine genaue Begründung für die Empfehlung eines bestimmten Finanzprodukts. Auf diese Weise wird die Strategie auch für Laien ersichtlich und der Anlageberater verdient sich das nötige Vertrauen. Wenn sich Berater viel Zeit für das erste Gespräch nehmen und transparent arbeiten sowie entscheiden, dann ist das ein sehr gutes Zeichen. Keinesfalls sollten bestimmte Verträge abgeschlossen werden, bevor alle Fragen ausführlich beantwortet wurden.
Qualität bei der Anlageberatung sichern durch Qualitätssiegel
Vom Passauer Institut wurden bestimmte Richtlinien entwickelt, welche erfüllt werden müssen, um als Anlageberater ein begehrtes Gütesiegel zu erhalten. Hier werden Berater explizit geschult und erst nach der erfolgreichen Teilnahme an den entsprechenden Schulungen erhalten Sie das Siegel. Wer sich unsicher ist, ob der aktuelle Berater der Richtige ist, der sollte ruhig einmal nach einem Siegel fragen. Kann der Berater weder dieses Qualitätssiegel noch die Teilnahme an anderen Schulungen schriftlich nachweisen, so ist Skepsis angebracht. Allerdings ist Papier bekanntlich geduldig und ein Zertifikat sagt noch lange nichts über die tatsächlichen Kenntnisse sowie das Können eines Beraters in der Praxis aus. Zudem können auch fachlich versierter Berater im Zweifel nicht zugunsten des Kunden agieren, weil sie es auf den eigenen Vorteil abgesehen haben. Alternativ können deswegen auch Erfahrungen vorgebracht werden, um eine Qualifikation zur Anlageberatung zu bestärken. Letztendlich kommt es nicht selten auf eine Vertrauensbasis an.