Heute steht der ifo-Geschäftsklimaindex im Mittelpunkt des Interesses. Die große Frage lautet, ob es nach fünf Anstiegen in Folge zu einem Rücksetzer kommen wird, so wie es die Konsensschätzung vermuten lässt. Die Vorgaben sind nicht einheitlich: Während die Sentix-Umfrage gesunken ist, haben sich bei der ZEW-Umfrage sowohl die Konjunkturerwartungen als auch die Lagebeurteilungen verbessert. Im Mittel dieser beiden Komponenten ergibt sich eine positive Indikation für den ifo-Index (Grafik). Daher ist eine positive Überraschung möglich. Ein stabiler ifo- Wert oder ein weitere Anstieg würden dafür sprechen, dass die konjunkturelle Erholung in Deutschland mit Blick auf die kommenden sechs Monate nicht in Frage zu stellen ist. Ob ein robuster ifo-Index allerdings ausreicht, die nervöse Grundstimmung an den Finanzmärkten nachhaltig zu beruhigen, ist zu bezweifeln.
So werden mit den anstehenden Präsidentschaftswahlen in Frankreich Spekulationen gegen das zweitgrößte EWU-Land befürchtet, und der sich abzeichnende Wahlsieg des Herausforderers Hollande (im zweiten Wahlgang am 6. Mai) könnte das Thema Eurobonds wieder in den Vordergrund treten lassen. Zudem steht zu befürchten, dass die enge deutschfranzösische Kooperation im Kampf gegen die Eurokrise gefährdet wird.
EUR-USD: Im Vorfeld der französischen Präsidentschaftswahl ist die Verunsicherung an den Märkten wieder größer geworden. Die Risikoaufschläge sind gestiegen und das Interesse am Euro gesunken. Sicherheit ist gefragt, und dazu zählt neben dem Japanischen Yen auch der US-Dollar. Die größten Verluste erlitt die Gemeinschaftswährung jüngst zum Pfund. Mit 0,8161 notierte das Währungspaar auf dem niedrigsten Niveau seit August 2010. EUR-USD hat sich intraday abgeschwächt, der wichtige Unterstützungsbereich 1,2970/1,3000 hielt bisher aber stand und letztlich konnte sich der Euro wieder leicht erholen. Auch heute dürfte der Bereich nicht unterschritten werden, zumal ein robuster ifo-Index für eine gewisse Stabilisierung sorgen könnte. Trading- Range: 1,2970 – 1,3170.