Wiesbaden. Vor übertriebenen Hoffnungen der Unternehmen im Hinblick auf die bevorstehende Öffnung des Arbeitsmarktes in Europa warnt der Personalexperte Dr. Volker Löffler. „Deutschland ist kein Paradies, und Fachkräfte werden uns nicht in Massen die Tür einrennen“, so der Vice President der internationalen Personalberatung Mercuri Urval in Deutschland. Nur mit attraktiven Angeboten und ernsthaften Perspektiven lassen sich nach Einschätzung von Dr. Volker Löffler Arbeitnehmer aus osteuropäischen Ländern für den Standort Deutschland gewinnen.
Die Hoffnung vieler Unternehmen auf eine Entspannung der Situation beim Fachkräftemangel teilt der Personalexperte nicht. Löffler bezweifelt auch die Zahl von mehr als 800.000 zuwandernden Arbeitskräften, die das Institut der Deutschen Wirtschaft bis Ende nächsten Jahres prognostiziert. „Die Lebensumstände und die wirtschaftlichen Aussichten in Osteuropa haben sich deutlich verbessert, qualifizierte Arbeitnehmer geben ihre Heimat nicht mehr ohne weiteres auf“, so Löffler. Deutschland habe als Standort in den vergangenen Jahren stark an Attraktivität eingebüßt. Ein Grund dafür ist nach Ansicht des Personalexperten die fehlende Perspektive, die Fachkräften in den Unternehmen aber auch in Deutschland generell aufgezeigt würden. „Arbeitgeber müssen sich etwas einfallen lassen, wenn Sie Fachkräfte aus dem Ausland für sich gewinnen wollen. Neben attraktiven Arbeitsplätzen zählt dazu auch ein umfassendes Hilfspaket bei der sozialen Integration in Deutschland“, so Dr. Volker Löffler. Mittelfristig sieht sein Unternehmen den Standort Deutschland trotz Freizügigkeit gar mit einem allgemeinen Arbeitskräftemangel konfrontiert