Vielleicht gibt es Vorhersehung, aber das hat Wolfgang Dausend nicht vorhergesehen: Der Vater: Metzger, die beiden Brüder: Metzger, der Onkel: Bäcker. Und heute ist Wolfgang Dausend als Vorstand der Wasgau AG insbesondere zuständig für die beiden Eigenbetriebe Wasgau Metzgerei und Wasgau Bäckerei. Dass er aber von Hause aus eigentlich Banker ist, merkt man ihm trotzdem noch an: „Die Zahlen müssen stimmen, da kann man reden was man will…“
„Es ging ja zunächst darum, für unsere Märkte einen eigenen Geschmack zu finden, nicht so sehr um den wirtschaftlichen Aspekt, so dass dann auch die Produktionsspanne im Hause bliebe. Eine eigene Geschmacksrichtung, das geht nur mit Eigenproduktion“, sagt Wolfgang Dausend. Als der heutige Vorstand 1993 als Vertriebsleiter bei der Wasgau an Bord geht, hat er bereits eine beeindruckende Karriere hinter sich: Auf Wunsch des Vaters macht er nach der Mittleren Reife eine Banklehre, weil für die familieneigene Gastwirtschaft, Metzgerei und Kino jemand gebraucht wird, „der sich mit den Finanzen auskennt“. Später wird Dausend im Betrieb gebraucht, der Bankkaufmann tauscht für drei Jahre Zahlen und Additionsmaschine gegen Wurst und Hackklotz, wird Metzger und später sogar Meister. Der elterliche Betrieb wird verkauft, ein Lebensmittelhändler zieht ein, Dausend wird dort als Metzger gebraucht. „Das war 1970 und da war ich drin, im Lebensmittelhandel“. Dausend übernimmt immer mehr Verantwortung, ist Fachberater Fleisch, macht den Einkauf bald für 35 Märkte.
„Ich habe das von der Pike auf gelernt, sonntags auf den Schlachthof, die Schweinvierteln abgestempelt, den Einkauf besorgt, die Werbung, den Betrieb, die Leute eingestellt und Inventuren ausgewertet. Und dann ist es weiter gegangen“. Zu Rewe Leibrandt. „Ich wollte immer Nummer eins sein“, sagt Dausend. Und das ist ihm offensichtlich gelungen, „weil die Zahlen immer gestimmt haben“.
Dausend sei es dabei niemals um Positionen gegangen, aber Leistung, die habe er bringen wollen. Als Vorstand hat er die Eigenbetriebe „Wasgau Metzgerei“ und „Wasgau Bäckerei“ maßgeblich zu dem entwickelt, was sie heute sind, „regionale Betriebe, mit einem eigenständigen, wiedererkennbaren Geschmack“.
Was es zur Eigenständigkeit braucht, die eigenen Rezepturen, die Kontrolle der Qualität vom Einkauf über die Fertigung bis zum Kunden. „Da hat auch von Anfang an immer der Aspekt der Regionalität im Vordergrund gestanden“, sagt Dausend. Es gehe um den eindeutigen, unterscheidbare Wasgau-Geschmack, „auf eine verlässliche Qualität, die unsere Kunden erwarten“.
Was Neuerungen nicht ausschließt, wie jüngst mit der Einführung von Bio-Brot und Brötchen in den Wasgau-Märkten bewiesen wurde. Selbstverständlich zertifiziert, selbstverständlich mit der selben Qualitäts-Akribie. Eigens für die Bio-Brot-Herstellung wurde beispielsweise eine Getreidemühle beschafft. Die Erfolge mit dem Wasgau Bio-Rindfleisch ermutigen Dausend. Jetzt gehe es darum, hier wie dort, zuverlässige Erzeugerwege und -mengen sicher zu stellen.
„Wir wollen diese Qualität, weil wir uns damit unterscheiden. Und wir bauen auf unsere Mitarbeiter, die unseren Wahlspruch –Wasgau- für die Qualität tun wir alles– unseren Kunden vermitteln“.