Nach einer aktuellen Analyse der Förderbank KfW stehen in Deutschland bis 2018 rund 620.000 mittelständische Betriebe vor der Übergabe. Das ist jeder sechste Mittelständler. Etwa vier Millionen Arbeitsplätze hängen vom Gelingen dieser Unternehmensübergaben ab. Nicht alle davon verlaufen reibungslos. Viele Unternehmen schließen, weil kein Nachfolger in Sicht ist.
Damit die Übergabe funktioniert, hat die Kreissparkasse gemeinsam mit der Kreishandwerkerschaft 45 Teilnehmer fit gemacht für die anstehende Nachfolgeregelung. Das Seminar „Betriebsübergabe – Betriebsübernahme“ richtete sich an Unternehmer, die ihren Betrieb an Familienangehörige oder externe Geschäftsführer übergeben wollen sowie an potenzielle Übernehmer. Experten erklärten, worauf es ankommt und gaben praxisnahe Tipps für eine erfolgreiche Betriebsübergabe. „Wir machen mit diesem Seminar auf die Besonderheiten einer Übergabe aufmerksam. Damit unterstützen wir Unternehmer beim Erhalt ihres Betriebes. Das sichert Arbeitsplätze“, sagt Peter Heckl, stellvertretendes Vorstandsmitglied der Kreissparkasse. Voraussetzung einer gelungenen Übergabe sei die rechtzeitige Planung der Nachfolge.
Das Seminar der Kreissparkasse setzt da an, wo mögliche Stolperfallen bei Übernahmen lauern. Das beginnt schon bei psychologischen Aspekten die zwischen Übergeber und Übernehmer zu beachten sind, gleich ob es sich um eine interne oder externe Nachfolge handelt. . Denn nicht selten übergeben die Betriebsinhaber ihr Lebenswerk nur ungern an die eigenen Kinder oder gar an Dritte. „Konflikte zwischen Unternehmer und Nachfolger gefährden eine Übernahme. Das gilt auch, wenn der Nachfolger zur Familie gehört“, weiß Annette Hecht. Sie ist Expertin bei der Kreissparkasse für Fragen rund um Betriebsübernahmen und leitet das Team der Existenzgründungsberatung. . Da das Risiko bei Übernahmen gegenüber Neugründungen geringer ist, bieten Übernahmen deutliche Vorteile. Annette Hecht: „Es ist für Jungunternehmer oft einfacher, einen eingeführten Betrieb zu übernehmen, als von ganz vorne anzufangen. Wir ermutigen Existenzgründer, am Markt bewährte Betriebe zu übernehmen.“
Im vergangenen Jahr hat die Kreissparkasse jede zweite Existenzgründung in ihrem Geschäftsgebiet betreut. Als Mitbegründerin des Bündnisses Unternehmensnachfolge ist die Kreissparkasse mit Vertretern der Kreishandwerkerschaft, der IHK und den Wirtschaftsförderern der Kommunen gut vernetzt.
Das Bündnis Unternehmensnachfolge unterstützt Übernehmer und Übergeber bei allen Fragen der Unternehmensnachfolge. Mehr Informationen dazu finden Sie im Internet unter: www.nachfolgen-es.de