Gründungsförderung in NRW benötigt Impulse

Der dramatische Rückgang der Unternehmensneugründungen in NRW um 13 Prozent im Jahre 2012 auf nur noch 73.600 weist auf eine grundsätzliche Fehlentwicklung der Förderpolitik hin. „Neugründungen schaffen neue Jobs und beleben unser Wirtschaftsgeschehen. Aus diesem Grunde ist es kontraproduktiv, Förderprogramme für Existenzgründer zusammenzustreichen und politisch fragwürdige Projekte wie das Betreuungsgeld vorzuziehen“, mahnte NRW-Landesgeschäftsführer Herbert Schulte vom Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW), der die Kürzung des Gründungszuschusses durch den Bund als fatalen Fehler bezeichnete.
Besonders dramatisch ist es um die Entwicklung der Neugründungen aus der Arbeitslosigkeit heraus bestellt. Die Bilanz fällt gerade hier verheerend aus, da nur noch 5.500 Gründungen im Jahre 2012 in Nordrhein-Westfalen gefördert wurden, was einen Rückgang um 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Hier hinterlässt die generelle Kürzung der Bundeszuschüsse um 1,3 Milliarden Euro von 1,8 Milliarden Euro im Jahre 2010 spürbare Bremsspuren in der Gründungsdynamik und verbaut den Weg in die Selbständigkeit. Der Mittelstand reagiert mit Unverständnis auf diese politische Fehlentscheidung, deren Wirkung offenkundig ist:
„Es ist eine Frage des politischen Willens, an dieser Stelle die Weichen richtig zu stellen. Mit einer gezielten Gründungsförderung kann die Politik mit relativ wenig Kapitaleinsatz eine Menge bewegen. Nachdem sich der Bund aus der Förderung verabschiedet hat, ist jetzt das Land gefragt, in die Bresche zu springen. Mit der kapitalstarken NRW.Bank dürfte eine höhere Kapitalisierung der Gründungsförderung in NRW möglich sein“, so Schulte.

Der BVMW spricht als „Stimme des Mittelstands“ für mehr als 160.000 kleine und mittlere Unternehmen deutschlandweit, die rund 4,3 Mio. Arbeitnehmer beschäftigen. Über 300 BVMW-Geschäftsstellen im In- und Ausland setzen sich für die im Verband organisierten Unternehmerinnen und Unternehmer ein. Schwerpunkte der Verbandsarbeit sind die Bildung von Netzwerken, die Organisation von Veranstaltungen und die politische Interessenvertretung. Zusammen mit seinen über 40 angeschlossenen Fach- und Branchenverbänden ist der BVMW die größte freiwillig organisierte Kraft des deutschen Mittelstands. In NRW ist der BVMW mit 40 Kreisgeschäftsstellen in den Regionen präsent.