Nach Auffassung des hessischen CDU-Bundestagsabgeordneten Klaus-Peter Willsch sollte jedes Land selbst für seine Defizite aufkommen und auch seine Bankenprobleme selbst lösen. Das gelte auch für Zypern. In hr-iNFO sagte Willsch: „Die 10 Milliarden Euro, die der Euroraum aufbringen soll, sind auch deutsches Steuerzahlergeld und deutsches Sparergeld. Ich kann nicht nachvollziehen, warum das dort eingesetzt werden soll“.
Wenn Zypern nicht bereit sei, zu den Bedingungen des Euro die Union aufrecht zu erhalten, dann müsse es dem Land erlaubt sein, außerhalb des Euroraumes mit einer eigenen Währung zu operieren: „Es muss genauso ein Wachsen geben, wie ein Schrumpfen. Wer mit den Bedingungen, die ja jedes Land selbst angenommen hat, nicht leben kann und sie nicht umsetzen will, der soll es eben wieder mit der eigenen Währung versuchen“, erklärte Willsch in hr-iNFO.
Willsch, Obmann der Unionsfraktion im Haushaltsausschuss des Bundestags, ist der Meinung, dass der Euro nur funktionieren kann, wenn an einem Bail Out-Verbot festgehalten werde, also eine Haftungsübernahme durch Dritte verboten werde. „Unser Problem ist, dass wir beginnend mit dem „Griechenland I-Paket“ den Weg verlassen haben, zu sagen: Es gibt kein Bail Out! Wir haben uns einen Schuh angezogen, der nicht uns gehört. Das wird nun immer teurer. Mit Zypern ist der fünfte Kandidat im Rennen, der irgendwie durch europäische Strukturen gestützt werden soll.“
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