Medico-Fonds – unheilbar?

Erfurt, 16. Februar 2011. Schon seit längerer Zeit kränkeln die Medico-Fonds der Gebau AG aus Düsseldorf. Schreckensmeldungen über den „Gesundheitszustand“ dieser geschlossenen Immobilienfonds, die von Ärzten und Apothekern gern als risikolose Altersversorgung gezeichnet wurden, gab es im vergangenen Jahr zuhauf. „Die Diagnosen im Jahr 2010 lauteten: Drohende Insolvenz, Zwangsverwaltung und Ausschüttungsrückforderungen“, so Claudia Lunderstedt-Georgi, Geschäftsführerin des Deutschen Verbraucherschutzrings e.V. aus Erfurt.

Für Anleger, deren Geld zur Waldschlösschen KG in Dresden geflossen ist (Medico-Fonds Nr. 37), kam es aber noch schlimmer. Wie der DVS erfuhr, hatte die Gebau AG im letzten Jahr mehrfach versucht, ihre Anleger zu einer Finanzspritze für ein Sanierungskonzept zu bewegen. Da die genannten Diagnosen den Anlegern aber offensichtlich zu wenig finanzielles Mitleid entlockten, versucht die Fonds-Geschäftsführung nun mittels Anwaltsschreiben den Druck zu erhöhen.

Geld her! – oder …

Zahlungsunwillige Gesellschafter der Medico-Fonds bekamen nun Post. Entweder man nähme am Sanierungs- und Entschuldungskonzept teil, oder es würden gerichtliche Schritte eingeleitet werden – heißt es in dem Schreiben vereinfacht ausgedrückt. Die Zahlungsziele wurden extrem kurz gehalten, um offensichtlich zu verhindern, dass sich betroffene Gesellschafter umfassenden Rechtsbeistand holen können.

DVS rät: Hüten Sie sich vor …

„Anleger des Medico-Fonds Nr. 37 sollten sich schützen und beraten lassen“, so DVS-Geschäftsführerin. „Die Versprechungen von Vertrieb und Prospekt haben sich nicht erfüllt. So könnten sich bereits aus der Prospekthaftung Schadenersatzansprüche ergeben. Für die Anleger ist die Zustimmung zu einer Kapitalerhöhung eine schwierige Angelegenheit. Einerseits wollen sie kein weiteres Geld in einen angeschlagenen Fonds stecken, andererseits aber auch nicht ihr bereits eingesetztes Kapital verlieren“, so Lunderstedt-Georgi weiter.

Die Konzeption der Medico-Fonds

Bei allen Medico-Fonds handelt es sich um Kommanditgesellschaften. Initiator und Prospektherausgeber war die Gebau AG Düsseldorf. Vertrieben wurden die Fonds überwiegend von der Apotheker- und Ärztebank Düsseldorf (APOBANK) sowie der Bonnfinanz AG Bonn. Dementsprechend hatten sich rund 25.000 Ärzte und Apotheker an dem Fonds beteiligt. Wer Anteile an einem geschlossenen Fonds erwirbt, wird Unternehmer – meist Kommanditist. Wie immer gilt:
Zu Risiken und Nebenwirkungen der Medico-Fonds lesen Sie den Prospekt oder fragen Sie betroffene Ärzte und Apotheker… zu Schadensersatzansprüchen Ihren Anwalt.

Weitere Informationen unter www.dvs-ev.net