Postbank-Erhebung: Versorgungslücken in Ostdeutschland trotz steigender Renten in 2012

Rentenerhöhung fällt 2012 im Osten höher aus als im Westen / Mangels privater Vorsorge droht Ostdeutschland aber bei den Alterseinkünften zurückzufallen

Die Kluft zwischen Ost und West könnte sich bei den Alterseinkünften vergrößern. Zwar sollen die gesetzlichen Renten 2012 in Ostdeutschland um rund drei Prozent steigen, für Westdeutschland gehen die Schätzungen dagegen von nur zwei Prozent aus. Auch liegt mit 850 Euro pro Monat die Durchschnittsrente im Osten über der im Westen mit 713 Euro.

Dennoch drohen die ostdeutschen Bürger in den nächsten Jahren bei den Alterseinkünften zurückzufallen. Grund dafür sind die weit geringeren Investitionen bei der privaten Altersvorsorge in den östlichen Bundesländern: Während Berufstätige in Ostdeutschland monatlich 117 Euro hierfür aufwenden, investieren die Bürger im Westen mit 206 Euro nahezu Dreiviertel mehr in ihre private Altersvorsorge. Zudem wollen 62 Prozent der ostdeutschen Arbeitnehmer ihre private Altersvorsorge künftig nicht weiter ausbauen oder sind noch unentschieden. Im Westen liegt dieser Wert bei 55 Prozent. Das ergibt eine bundesweit repräsentative Analyse der Postbank.

Insgesamt hat das Thema Altersvorsorge in Ostdeutschland aber auch einen anderen Stellenwert. Mit 32 Prozent pflichtet nur knapp jeder dritte Berufstätige im Osten der Aussage zu: „Eine sichere Altersvorsorge bedeutet mir sehr viel“. Im Westen sagt dies mit 45 Prozent fast jeder zweite Berufstätige.

An mangelndem Know-how liegt dies nicht. So hatten in Westdeutschland 34 Prozent der Berufstätigen noch nie eine Beratung zum Thema Altersvorsorge mit einem Bank-, Steuer-, Versicherungs- oder Vermögensberater. In Ostdeutschland ist das jedoch bei nur 24 Prozent der Berufstätigen so.

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