Eine steigende Tendenz der Inflationsraten im Laufe des Jahres 2011 führte zu einer Nervosität der Privatanleger. Die Inflationsraten von unter 2% der Vorjahre 2009 und 2010 sind als niedrig anzusehen. Die inflationären Tendenzen 2011 weisen den Weg in Richtung 3% Preissteigerungsrate
Die Inflation steigt schneller als die kurzfristigen Zinsen, die Anleger erwirtschaften konnten. So wirkt sich die Phase steigender Preissteigerungsraten für Anleger negativ aus. Mit niedrigen Verzinsungen und höheren Inflationsraten erwirtschaften Privatanleger seit einigen Jahren tatsächliche Wertverluste. Diese Wertverluste wirken sich auch für Vermögen im Alter aus.
Bundesanleihen mit längeren Laufzeiten profitierten von Kursgewinnen. Aber hier soll der Privatanleger Vorsicht walten lassen. Im niedrigen Zinsniveau stecken erhebliche Risiken in der Kursveränderung für Anleihen, wenn die Zinsen steigen oder auch nur temporär steigen. Renditen im Laufzeitenbereich der Bundesanleihen von etwas über 2% lassen Risiken in Höhe von ca. 8 – 9% des Kapitals in einer Bundesanleihe, bei einer Zinssteigerung von 1 % Punkt in der Rendite (von ca. 2,2 auf 3,2%) entstehen.
Langlaufende Anleihen bieten in dieser Konstellation keinen Schutz vor der Inflation und den zusätzlichen Risiken bei Veränderungen des Zinsniveaus. Zusätzlich stehen die Risiken aus der Schuldenkrise der Staaten zur Bewältigung an. Die Auswirkungen sind schwer abschätzbar. Hier ist von langfristig niedrigen Zinsen die Rede. Einige Wirtschaftswissenschaftler stellen eine Lösung der Krisensituation durch eine höhere Inflationsrate als wichtig heraus. Jeder Privatanleger sollte sich hinterfragen, ob in diesem Umfeld einzelne Staaten sich vollends der Schuldenkrise entziehen können. Wie sollen sich Privatinvestoren verhalten?
Es gibt sicherlich verschiedene Mittel und Wege sich vor inflationären Tendenzen zu schützen. Viele Lösungsansätze beruhen auf langfristigen Beobachtungen wie „Billiges Geld treibt die Preise“ und Schutz vor Inflation wird mit „Flucht in die Sachwerte“ abgetan. Der Anleger steht aber vor einem temporären Problem: „Wie lege ich heute mein Geld an? Sachwerte habe ich schon!“ Das Anlagekapital soll weiterhin Zinsen bringen und in der Anlageklasse als Anleihe untergebracht werden.
Inflationsanleihen als Alternative:
Als eine von vielen Lösungen bieten sich Inflationsanleihen an. Vom Grundaufbau ist es eine Inhaberschuldverschreibung einer Bank, deren Verzinsung in verschiedenen Varianten von der Inflationsrate abhängig gemacht wird. Beispielsweise werden Verzinsungen in 2-facher Höhe der Inflationsrate angeboten. Eine andere Alternative dazu stellt eine Inflationsschutz-Anleihe dar. Bei dieser Anleihe wird beispielsweise die Höhe der Rückzahlung der Anleihe an die Inflationsrate gekoppelt. Zusätzlich wird ein Zins gezahlt, der z.B. dem Tagesgeldsatz entspricht. Garantiezertifikate lösen nicht das Inflationsproblem. Hier zählt das Anlageversprechen der Verzinsung und die Rückzahlung zum Nominalwert. Der Vorteil des Garantiezertifikates kann eine höhere Verzinsung sein, die nicht auf die Inflationsrate abzielt.
Mit diesen Alternativen stehen Anlegern Möglichkeiten zur Verfügung, um das Kapital teilweise zu schützen. Die Anleihen unterliegen während der Laufzeit Risiken, die auch bei anderen Wertpapieren gegeben sind. Treten Marktveränderungen wie Zinsveränderungen oder Schwankungen in der Inflationsrate oder eine Änderung der Bonität des Emittenten auf, so sind Kursschwankungen möglich. Risikolos zu investieren ist kaum möglich, Risiken zu managen, ist eine beständige Aufgabe die mit Unterstützung der Honorarberater, Vermögensberater und Investmentberater für Privatkunden lösbar ist.