Nach umfangreichen Testläufen und Brennanalysen geht bei Steuler der neue, dritte Hochtemperaturofen für feuerfeste Werkstoffe am Standort Höhr-Grenzhausen in Betrieb. Damit verdoppelt das Unternehmen seine Brennleistung im Hoch-temperaturbereich von derzeit circa 2.000 auf rund 4.000 Jahrestonnen. Gleichzeitig baut es seine Feuerfestkapazitä-ten für die Sonderabfallverbrennung sowie für die Kerami-sche Industrie und Pulvermetallurgie weiter aus. Daneben erschließen sich mit der Chemischen und Petrochemischen Industrie neue Anwendungsgebiete. Mit dieser modernsten Ofentechnik setzt das Unternehmen seine Strategie der Spe-zialisierung als Anbieter von Hochleistungs-Feuerfestprodukten fort. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf insgesamt über 2,5 Millionen Euro.
Der gasbefeuerte Herdwagenofen verfügt über einen Brennraum von 20 Kubikmetern und ist mit einer modernen Hohlkugel-Korundauskleidung ausgestattet. Durch die in den Kugeln einge-schlossene Luft ist deren Wärmeleitfähigkeit sehr gering, was die Wärmeverluste im Ofen minimiert. Mit 28 Brennern in sieben Brenngassen mit einer computergestützten Steuerung lassen sich gleichmäßige Temperaturen von plus/minus zehn Grad Cel-sius im Brennraum erreichen. Ein Brennzyklus dauert bei Tem-peraturen von bis zu 1.800 Grad Celsius etwa 72 Stunden, wofür 10.000 – 15.000 Kubikmeter Gas verfeuert werden.
Diese Verbrauchswerte wären deutlich höher, würde nicht ein spezielles Abgaswärmetauschersystem genutzt: Es verwendet die heißen Abgase des Ofens, um die zuströmende Verbrennungsluft des Ofens auf 350°C vorzuwärmen. Diese intelligente Art der Wärmerückgewinnung ermöglicht es, die erforderliche Prozesstemperatur schneller zu erreichen und gleichzeitig nachhaltig Energie einzusparen.